Freitag, 2. Januar 2015

„Schmerz verlangt danach gespürt zu werden“ -Ida

 Im Herbst gab es einen Filmgottesdienst, von der Jugend für Aurich organisiert,

zu dem Film "Das Schicksal ist ein mieser Verräter"

dazu hat Ida einen Text geschrieben:

„Schmerz verlangt danach gespürt zu werden“

Ich könnte euch nun etwas darüber erzählen, was für ein mieser Verräter das Schicksal ist, dass es manchmal echt unfair zugeht und das das Leben manchmal richtig Scheiße ist, ebenso könnte ich die Botschaft kundgeben, dem zu trotzen, Schöne Momente zu schaffen, dem Schicksal entgegenzustehen, doch ich glaube, das möchte ich nicht.
Schließlich haben wir gerade einen Film darüber gesehen /werden schauen etc...
Aber worüber dann...Ich habe mir, vielleicht sogar noch mehr als um den Film als ganzes Gedanken um einen Satz gemacht. „Schmerz verlangt danach gespürt zu werden.
Das sagt Augustus Waters zu Hazel Grace als er Isaac eine Basketballtrophäe nach der anderen zertrümmern lässt, nachdem dieser blind geworden ist und seine Freundin mit ihm Schluss gemacht hat. So etwas wie blind werden, kennen wohl die wenigsten, den Punkt mit dem Schlussmachen, vermutlich schon etwas mehr. Irgentwo in einem ist dann dieser abartige Schmerz der ganz sicher alles andere als angenehm ist. Schmerz den, so glaube ich, keiner fühlen will.
Schmerz den wohl jeder in unterschiedlichen Formen und unterschiedlich stark erleben wird, ob es nun das Ende einer Beziehung ist, der Streit mit der besten Freundin oder der Tod der Oma, das Lachen der Mitschüler über einen Fehler oder der Hohn eines Lehrers.
Irgentetwas ist dann da, was Schmerzen leidet: Herz Kopf Magen...
Ich denke natürlicherweise versuchen wir dann diesen Schmerz zu unterdrücken, zu verdrängen. Bildlich gesehen ist das wie mit Schmerztabletten. Ich nehme sie gegen Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Rückenschmerzen....
Und die Schmerztabletten für die Seele?
Alkohol, Feiern, Lästern, Schwänzen, Streiten, Zocken, Aufräumen, Shoppen, Arbeiten, Essen ich glaube da gibt es unzählige Versionen. Das Problem isst nur, nehme ich Ibuprofen gegen meine Rückenschmerzen, kommen sie eben zwei Stunden später wieder, und wegen meiner Schonhaltung auch noch schlimmer.
Nehme ich Aspirin gegen meine Kopfschmerzen, wird mir stattdessen schlecht.
Er Schmerz kommt zurück, es scheint wenig anderes übrig zu bleiben, als ihn auszuhalten.
Selbst wenn wir uns vollaufen lassen oder uns in Arbeit stürzen, irgendwann wird der Schmerz zu präsent, als das wir ihn wegessen könnten.
Schmerz den wir nicht zulassen wollen, vielleicht weil wir Angst haben, unter ihm zusammenzubrechen, weil er uns überrollen könnte, mit ziehen, verschlingen, doch ich glaube das muss nicht sein. Sicher ICH bin es, die den Schmerz spürt, doch da könnte ja jemand sein, der mich festhält damit es mich nicht mitzieht,
Dann gibt es zwar einen großen Knall, aber dann ist auch mal gut, wenn wir nicht ständig vor etwas weglaufen müssen, können wir z etwas anderem hingehen.
Eigentlich machen mich so kluge Sprichwörter wahnsinnig, sie sind so wahnsinnig altklug und doch ist da oft was wahres dran. Eines was an diese stelle ganz gut passt wie ich finde ist: „Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
Schmerz ist Scheiße, es ist schrecklich, wenn plötzlich die Einsicht kommt, dass die Freundschaft wirklich zu Ende ist. Es ist vielleicht auch hässlich, weil all die negativen Eigenschaften, die unnetten Dinge hochkommen. Der Drang zu zerstören, kaputt zu machen, Wut, Laut sein, unfair, egoistisch, kindisch.
Doch wenn es erstmal raus ist und jemand da ist, so glaube ich kann es auch wieder besser werden, von ganz unten geht es nur noch hoch... oder so. Ja ich glaube tatsächlich das es irgendwann nicht mehr schlimmer geht und dann besser wird.
(Vielleicht bringt einen Schmerz ja manchmal sogar weiter, und wenn es nur dafür ist das wir zulassen laut, unangepasst und unnett zu sein, so wie es sich gar nicht gehört.)
Ich glaube wenn der Schmerz ersteinmal dagewesen ist, kann dann auch das Gefühl kommen, dass jetzt gut gewesen ist, Ruhe, Befreiung, Erleichterung.
Ich würde Dem Zitat aus ein herrschaftliches Leiden also noch etwas hinzufügen:
Schmerz verlangt danach gespürt zu werden, damit er gelindert werden kann

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen